Aschermittwoch der Künstler
Das Bistum Hildeheim veranstaltet diese Reihe auf Initiative des im Jahr 2010 verstorbenen Bischofs Dr. Josef Homeyer seit dem Jahr 1986. Für das Ausstellungskonzept und als Kurator konnte er seinerzeit Prof. Gerd Winner und seine Frau Ingema Reuter aus Liebenburg gewinnen. Dazu kamen später zeitweilig Dr. Boetzges vom Roemer-und-Pelizaeus- Museum, Dominikanerpater Hans-Albert Gunk aus Braunschweig sowie die Direktoren des Dommuseums zuerst Prof. Dr. Michael Brandt und nun Prof. Dr. Claudia Höhl.
In der Nachfolge des unvergessenen großen Bischofs Bernward sieht sich die Kirche von Hildesheim in der Pflicht, mit der Bildenden Kunst der Gegenwart in engem Kontakt zu bleiben. Sie sucht diesen Dialog, weil diese wie sie selbst im lebendigen Gedankenaustausch mit der Lebenswelt der Menschen stehen muss.
Im Laufe der drei Jahrzehnte des Bestehens dieser Veranstaltungsreihe hat sich eine Zweigleisigkeit der öffentlichen Veranstaltung entwickelt und bewährt:
Die Kunstausstellung
Über die Wochen der Fastenzeit findet in Hildesheim eine Präsentation bildender Kunst der Gegenwart statt. Bei der Auswahl des Künstlers/ der Künstlerin für die Präsentation durch die Kuratoren Prof. Gerd Winner und Prof. Dr. Claudia Höhl sind ein zur Kirchenjahreszeit passender spiritueller Ansatz und eine künstlerische Position von hohem Niveau sowie überregionaler oder gar internationaler Anerkennung wichtige Kriterien.
Der Aschermittwoch
Am Aschermittwoch feiert der Bischof im Hildesheimer Dom den Abendgottesdienst mit der Austeilung des Aschenkreuzes. Daran schließt sich eine Veranstaltung in den Räumen der Dombibliothek an, die geprägt ist von Musik und Literatur bzw. Theater und Performance mit anschließender Begegnung.
DER ASCHERMITTWOCH DER KÜNSTLER ist eine von dem Katholiken Paul Claudel nach dem Zweiten Weltkrieg in Paris begründete Veranstaltung der Begegnung von Kirche und Kunst, die jährlich am Aschermittwoch in über 100 Städten stattfindet. Dem ersten Künstleraschermittwoch Claudels war ein Treffen französischer Künstler zu einer religiösen Besinnung vorausgegangen, das im Jahre 1914 von dem französischen Karikaturisten und Theatermaler Adolphe Willette, einem Freund von Henri de Toulouse-Lautrec, einberufen wurde. Nach dem Tode Willettes 1926 wurde noch im gleichen Jahr in der Pariser Künstlerkirche Saint Germain l’ Auyerrois eine Messe für alle verstorbenen Künstler gefeiert.
Kardinal Josef Frings griff die Idee 1950 in Köln auf. Kurz danach wurde der Aschermittwoch erstmals in München (1955) gefeiert, zu dem alle Künstlerinnen und Künstler der Erzdiözese München und Freising eingeladen werden. Inzwischen strahlt dieser Impuls auf immer mehr Bistümer und auch ev. luth. Landeskirchen aus.